Lüneburger SEEWA-Helfer proben den Ernstfall

Irgendwo auf der Welt – Helfer der SEEWA im Einsatz und dann passiert etwas, was nicht passieren sollte – ein Helfer verletzt sich. In Deutschland ist schnelle Hilfe sofort möglich, aber in einem von einem Erdbeben zerstörten Land….

„Atmung?“ – „OK!“ – „Bodycheck!“ – „Keine Blutung, Schmerzen in der Brust!“, so  oder so ähnlich waren die Kommandos und Gespräche in einem Waldstück in der Nähe des THW Osnabrück. Das war Samstagnacht, 12.03.2011 – doch von Anfang an.

Wie üblich begann die SEEWA Mitte-Ausbildung am Freitagabend (11.03.2011) mit dem Eintreffen der Helfer aus NRW und Niedersachsen. Aus Lüneburg dabei die Kameraden Rainer Gruber als Mechanical Expert und Jan Plüschke als Chief Of Operations. Diesmal stand auf dem Programm OUTDOOR-Erste- Hilfe für das gesamte Wochenende. Zum Auftakt des Wochenendes wurden drei Gruppen gebildet. Jede Gruppe bekam ein Fallbeispiel  und sollte mögliche Rettungsmaßnahmen und die Entscheidungen in Anlehnung an das Modell S O R E (Situation – Option – Risiko – Entscheidung) erarbeiten. Zwischendurch informierte die Geschäftsführerin Dagmar Thomitzek (GSt Göttingen) über die aktuelle Lage nach dem Erdbeben / Tsunami in Japan. Gegen 23:00 Uhr endete der erste Ausbildungstag.

Am Samstagmorgen wurden die drei Ergebnisse der Gruppenarbeit vorgestellt. Danach ging es direkt raus zum praktischen Teil: Bau von Behelfstragen oder wie aus 50 Metern Seil eine Trage geknotet wird. Verschiedene Tragetechniken und improvisierte Transportmöglichkeiten wurden behandelt und ausprobiert. Parallel dazu erfolgte die Ausbildung Herz-Lungen-Wiederbelebung / Bodycheck und Fixierung von Knochenbrüchen. Jeder Abschnitt führte zu einer Einsatzübung in der die einzelnen, parallel arbeitenden Gruppen gemeinsam einen Notfall abarbeiten mussten. Alle drei Gruppenausbildungen bereiteten auf eine große Einsatzübung in der Nacht von Samstag auf Sonntag vor. In dieser Übung sollten sieben Verletzte gesucht, gefunden, erstversorgt und transportiert werden. Und so kam es dann auch: die Verletzungen deckten das Spektrum mittelschwer verletzt bis lebensbedrohend ab und die realistisch geschminkten Mimen taten ihr Bestes, als die Suchtrupps sie in dem unwegsamen Gelände aufgespürt hatten. Dann wurde das tagsüber Gelernte durchgeführt: Kontrolle der Vitalfunktionen, Erste-Hilfe, Bodycheck, Lagebeurteilung, Entscheidung und ggfs. Transport. Auch dieser Ausbildungsabschnitt endete gegen 23.00 Uhr.

Am Sonntag (13.03.2011) um 08.00 Uhr erfolgte die Nachbesprechung und Beurteilung der getroffenen Maßnahmen. Im Anschluss daran wurden noch weitere Rettungstechniken in praktischen Übungen umgesetzt. (Quelle: THW InfoFlyer Wasserzeichen)

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