Geschichte

Das THW in Lüneburg – ein Ortsverband mit Tradition in Nordost-Niedersachsen

In der Heidestadt Lüneburg fanden sich Mitte des Jahres 1952 eine Reihe interessierter Bürger zusammen und gründeten einen THW-Ortsverband. Die erste Unterkunft war ein kleines Gartenhaus auf dem Geländes des Geflügelzüchtervereins an der Dahlenburger Landstraße, man fuhr mit dem Fahrrad oder Motorroller zum Dienst – und die ersten Spezialfahrzeuge waren Schubkarren, die sog. ‚THW-Einachs-Kipper‘. Auch das formale Marschieren gehörte damals noch zum Dienst, dafür gab es die ‚THW-Marsch- und Antrete-Ordnung‘.

Hier wurden die ersten Jahre verbracht, der Unterrichtsbetrieb aufgenommen und die Ausrüstung, damals auch viele Spenden großzügiger Handwerksunternehmen, gepflegt und vervollständigt. Immerhin waren die Helfer so engagiert, daß trotz der räumlichen Enge ab 1954 ein bescheidener Betrieb als ‚THW-Landesschule Niedersachsen‘ aufgenommen werden konnte.

Dazu entstand neben der Unterkunft auf einem ehemaligen Schießstand des Schützenvereins ein Übungsgelände mit einem 10 m hohen Übungsturm, Kriechgängen usw. Durchgeführt wurden vor allem Gruppenführerlehrgänge mit Helfern aus ganz Niedersachen. Die Unterrichtstätigkeit wurde bis Anfang der 60er Jahre durchgehalten; danach wurden die Lehrgänge an die ‚Landesausbildungsstätte Niedersachsen des Luftschutzhilfsdienstes‘ in Uelzen verlegt. Der Schulbetrieb brachte es auch mit sich, daß der Landesverband in Hannover eines von zwei verfügbaren Einsatzfahrzeugen, einen Gerätewagen Typ Opel Blitz mit 1,75t Nutzlast, dauerhaft in Lüneburg stationierte. Als der Ortsverband dann Ende der 50er Jahre noch einen Bergungszug der überörtlichen ‚3. Luftschutz-Bergungs-Bereitschaft Niedersachen-Land‘ (3-LS-BB-NL) bei sich aufnahm, musste die immer drängendere Unterkunftssituation gelöst werden. Großzügige Abhilfe fand sich schließlich 1959 durch Bezug einer ehemaligen Raufutterscheune auf dem Gelände des Lüneburger Heeresverpflegungsamtes, seit 1957 Sitz der neuen Standortverwaltung der Bundeswehr. Die Scheune konnte provisorisch ausgebaut werden und diente fortan als Sitz des Ortsverbandes mit vier Kfz-Hallen sowie der übergeordneten Geschäftsstelle Lüneburg, zuständig für die Ortsverbände Uelzen, Stelle-Winsen, Lüchow-Dannenberg und Lüneburg. Als neues Übungsgelände wurde die ehemalige Munitionsniederlage der Wehrmacht im Lüneburger Tiergarten bezogen. Leider mussten wir im September 1986 diese Gelände aufgeben und sprengen, weil dort die Trasse der Ostumgehung gebaut wurde. Nach langen Jahren der nicht zufriedenstellenden Unterbringung begannen Ende 1984 die Umbauarbeiten der Scheune mit einem finanziellen Aufwand von damals 1,15 Millionen DM. Im Mai 1986 konnte dann schließlich eine moderne und großzügige Unterkunft übergeben werden, die bis heute Sitz des Ortsverbandes ist – auch wenn sich im Oktober 2011 die Adresse änderte: Durch 90°-Verlegung der Einfahrt von der Rabensteinstraße an die neu angelegte Dorette-von-Stern-Straße wechselte zwar unser Briefkopf aber nicht die Liegenschaft.

In den rund 70 Jahren seit 1952 hat der Lüneburger THW-Ortsverband im Inland vielfach Hilfe bei Unglücksfällen und Katastrophen geleistet. Auch im Ausland waren unsere Helfer aktiv, so z.B. mehrfach in Asien, Afrika und Südamerika sowie an vielen europäischen Einsatzorten. Innerhalb des THW-Landesverbandes Bremen, Niedersachsen gehört der OV Lüneburg heute mit seinen Helferinnen und Helfern als einer von acht Ortsverbänden zum Regionalstellenbereich Buxtehude und ist ein moderner Einsatzverband im Landkreis Lüneburg.

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