Grußwort des Ortsbeauftragten zu Weihnachten und zum Jahreswechsel

Liebe Besucherinnen und Besucher von thw-lueneburg.de,

im letzten Jahr fehlte mir aufgrund der damaligen Situation die Motivation, Sie an dieser Stelle mit einem Grußwort zu beglücken. Warum auf ein Jahr zurückblicken, welches so ganz anders war, als wir es gewohnt sind? Wie wäre mein Ausblick auf 2021 ausgefallen? Irgendwie hatten wir wohl alle gehofft, in diesem Jahr wieder zur Normalität zurückkehren zu können. Vielleicht hätte auch ich das vor einem Jahr so gesehen. Und eine Zeit lang sah es tatsächlich aus, als ob es so käme. Letztlich wurden wir doch enttäuscht. Und nun ist auch 2021 fast vorbei, es ist Weihnachten. Aber von Ruhe und Besinnlichkeit kaum eine Spur. Das Gegenteil ist der Fall: ein Riss geht durch die Gesellschaft, teilweise durch die Familien. Vor dem Privathaus der sächsischen Gesundheitsministerin marschieren Gegner der Corona-Politik mit Fackeln auf, in Washington wurde bereits im Januar das Capitol gestürmt, Ist das noch „normal“? Ich muss zugeben, dafür kann ich kein Verständnis aufbringen. Mit politischem Diskurs hat das für mich nichts mehr zu tun. Und nein, weder wir noch die US-Amerikaner leben in einer Diktatur, auch wenn die eine oder der andere das immer mal wieder behaupten.

Die Frage, die ich mir stelle: An welchem Punkt und warum hat ein Teil der Menschen das Vertrauen in staatliche Institutionen und in die Wissenschaft verloren? Warum soll plötzlich alles manipuliert und inszeniert sein? Nüchterne Fakten überzeugen heute nicht mehr, sollen durch schwer nachvollziehbare Einzelmeinungen widerlegt werden. Aber warum ist das so und wie können wir dem begegnen? Ich weiß es nicht und das macht mich traurig. Nie hätte ich gedacht, dass eine Krankheit und die Maßnahmen zur Eindämmung, sowie ein Impfstoff die Gesellschaft so entzweien könnten. Natürlich macht es auch mir keinen Spaß, ständig eine Maske zu tragen und auf den Dienst beim THW oder das Kino zu verzichten. Allerdings bin ich auch froh, Entscheidungen, wenn überhaupt, nur für einen sehr überschaubaren Bereich treffen zu müssen. Die Verantwortung, die auf der Politik und ihrer wissenschaftlichen Beratung lastet, möchte ich nicht tragen. Und was nun falsch oder richtig war und ist, wird vermutlich erst die Geschichte zeigen.

Was mich auch sehr nachdenklich macht, sind weitere Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen. Das ist nicht nur der Klimawandel, der sich offensichtlich durch immer mehr Extremwetterereignisse zeigt und im Juli vor allem Teile von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz schwer getroffen hat. Auch solche Dinge wie die Geflügel- und die Afrikanische Schweinepest sind zu meistern. Dazu kommen weltweit militärische Konflikte und Naturereignisse wie Vulkanausbrüche. Vielleicht fokussiere ich mich grade allzu sehr auf negative Nachrichten, aber meine Stimmung hebt all das nicht grade.

Was wird uns also das nächste Jahr bringen? Ich gebe zu, ich bin durchaus pessimistisch. Und trotzdem lautet mein Appell: Vertrauen schenken, nicht aufgeben, für andere da sein, aber mal auch an sich denken. Irgendwann wird diese Episode der Menschheit Geschichte sein, ganz sicher!

Aber noch einmal zurück zu Weihnachten: Gehört es nicht zu den schönsten Traditionen, gemeinsam mit der Familie ein Familienfoto zu machen? Auch wir haben uns wieder mit den Lüneburger Blaulichtorganisationen zusammengetan und ein ganz besonderes Foto vorbereitet. Denn es ist Zeit einmal DANKE zu sagen, DANKE für die Unterstützung und Zusammenarbeit, für die Hilfe und die tollen Momente.

Und so wünsche ich auch diesmal wieder im Namen meiner Familie und meines Ortsverbandes ein frohes Weihnachtsfest im Kreise Ihrer Liebsten, alles erdenklich Gute für das Jahr 2022, bleiben Sie gesund und uns gewogen.

Herzlichst

Ihr

Ingo Perkun

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