Putlos, Ostholstein: Großer THW-Verpflegungseinsatz läuft an

Verpflegung marsch: Das THW baut und betreibt mit Unterstützung von Lüneburger Einsatzkräften westlich der Insel Fehmarn eine Großküche für eintausend hungrige Menschen.

Die Hilfe für Flüchtende und Asylsuchende fordert nach wie vor auch die Kräfte des Technischen Hilfswerks von der dänischen Grenze bis hinunter in die Alpen. Allein im Landesverband Bremen, Niedersachsen haben bislang rund 6.300 ehrenamtliche Helfer knapp 88.400 Einsatzstunden in der Flüchtlingshilfe geleistet. Vorrangig hilft das THW beim Aufbau von Stromversorgung, Beleuchtung, Betten und Zelten, installiert Frisch- und Abwasserversorgungen, agiert mit seinen LKW als bundeseigenes Logistikunternehmen, hilft mit Radladern bei Umschlagarbeiten, unterstützt Betreiber bei der Camp-Planung, bekocht Einsatzkräfte und stellt Busfahrer für den Flüchtlingstransport. Auch die Kräfte des Lüneburger THW-Ortsverbandes sind immer wieder involviert: Mal wird eine LKW-Ladung Waschrinnen ins bayerische Erding transportiert, dann wieder müssen 120 Betten in Bad Bodenteich aufgebaut werden:

Ein besonders umfangreicher THW-Einsatz mit Lüneburger Beteiligung lief am 23. November im schleswig-holsteinischen Putlos zwischen Heiligenhafen und Weißenhäuser Strand an: Auf dem dortigen Truppenübungsplatz wird eine THW-eigene mobile Großküche samt Essensausgabe und Speisezelt für bis zu 1.000 Personen aufgebaut. Aufgerufen ist hierfür die Verpflegungsstelle des BR500-Nord. BR steht für Bereitstellungsraum, die 500 benennt die Anzahl der Hilfskräfte, denen das THW quasi ad hoc und auf der grünen Wiese eine Unterkunft mit allem, was diese und ihre Einsatzfahrzeuge benötigen, bauen kann. Der BR500-Nord ist ein Einsatzmodul der nördlichen Landesverbände, die Küche mit ihrer gesammten Peripherie wird nun in Putlos für die Flüchtlinge eingesetzt.

Damit alle nötigen Gerätschaften wie Konvektomaten, Kaffeemaschinen, Heißwasserbereiter, Kühlcontainer, Warmhalteplatten, Industriespülmaschinen, Beleuchtungsmittel und Zeltheizungen genügend Strom bekommen, waren am Dienstag und Mittwoch die Kräfte unserer Lüneburger Fachgruppe Elektroversorgung vor Ort. Die Helfer um Gruppenführer Steffen Meincke zeichnen verantwortlich für die Energieversorgung der BR-Verpflegungsstelle. Ihnen fiel auch die Aufgabe zu, das Umfeld zu beleuchten, Duschcontainer und Aufenthaltszelte für die THW-Helfer sowie die Führungsstelle mit Watt und Volt zu versorgen. Vor Ort mußten sie hierfür das bestehende Stromnetz der Kaserne entsprechend erweitern.

Leiter der eingerichteten Führungsstelle ist mit Alexander Bremer ein weiterer Lüneburger THW-Mann. Er ist in der Anfangsphase verantwortlich für die Umsetzung und den Erfolg des Verpflegungseinsatzes, der bis in den Januar hinein geplant ist. Ihm und seinen Kameraden im Führungscontainer werden in den nächsten Wochen zahlreiche ehrenamtliche Köche und Hygienebelehrte des Technischen Hilfswerks aus Schleswig-Holstein, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen und Niedersachsen praktisch zur Hand gehen. Der Personalschlüssel liegt bei 50 Helferninnen und Helfern pro Tag. Am morgigen Sonntag werden u.a. mit Thomas Günther, Leiter unseres Verpflegungstrupps, und Bergungshelfer Sven Kurtenbach auch zwei Feldküchenerprobte des Lüneburger THW-Ortsverbandes anreisen und für eine Woche den Dienst an Kochkesseln und Ausgabetresen antreten, damit ab Montag die Verpflegung von zunächst 600 Flüchtlingen und Betriebspersonal sichergestellt ist.

Text: Olaf Braasch

Bild Erding: Thomas Günther/OV Lüneburg
Bilder Bad Bodenteich: Zugtrupp/OV Lüneburg
Bilder Putlos: Jesko Jachens/OV Preetz

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