Ein Blick über den Tellerrand

In Deutschland gibt es eine Fülle von Hilfsorganisationen, die mit teilweise unterschiedlichen Aufgabenschwerpunkten tätig sind. Sie alle leben, wie das THW, von der ehrenamtlichen Mitwirkung ihrer freiwilligen Helferinnen und Helfer. Einig ist man sich im Ziel, der Bevölkerung im Bedarfsfall optimale Hilfe anbieten zu können.
 
Um diese Hilfsangebote aufeinander abzustimmen und sich nicht erst im Einsatzfall kennen zu lernen, kooperieren die Organisationen bereits auf örtlicher Ebene bei Ausbildungen und gemeinsamen Unternehmungen. Aus diesem Grund traf sich die Lüneburger Fachgruppe Ortung mit der BRH – Rettungshundestaffel Hamburg und Harburg e.V. zur gemeinsamen Ausbildung auf dem Trainingsgelände des BRH in Hamburg. Sie ist als Staffel Nr. 17, Mitglied im Bundesverband Rettungshunde e.V., der größten rettungshundeführenden Organisation in Deutschland. Dem BRH gehören über 70 Staffeln mit mehr als 600 geprüften Rettungshunden an.

Bei der Fachgruppe Ortung des Ortsverbandes handelt es sich um eine rein technische Ortung (Typ C). Diese erkundet Schadensgebiete und ortet bzw. lokalisiert verschüttete, eingeschlossene, vermisste und abgängige Personen mittels technischer Ortungsgeräte. Dadurch ist es für die Helferinnen und Helfer der Fachgruppe besonders interessant, die Arbeit der Rettungshunde, in der Flächensuche, als auch in der Trümmersuche, kennenzulernen, um im Einsatzfall gut zusammen arbeiten zu können.

Text und Bilder: Malte Bahr

Flächensuche

Die Suche nach vermissten Personen durch die Rettungshunde erfolgt vor allem in weitläufigen Waldgebieten 

Flächensuchhunde eigenen sich für den Einsatz in unterschiedlichen Geländen. Obwohl sie bevorzugt in Waldgebieten zum Einsatz kommen, zählen auch Wiesenflächen und Felder zu den Einsatzgebieten. Durch regelmäßiges Training an verschiedenen Orten sind die Hunde dazu in der Lage, unabhängig von der Geländeform mit großer Ausdauer zu suchen. Weder dichter Bewuchs noch steil abfallendes Gelände stellen dabei ein Hindernis dar. Flächensuchhunde suchen ein vorgegebenes Suchgebiet bei Tag und Nacht gleich zuverlässig ab. 

Trümmersuche

Trümmersuchhunde sind Spezialisten für die Suche nach verschütteten Personen

Erdbeben verursachen äußerst umfangreiche Schadenslagen mit dramatischen Folgen für die Bewohner der betroffenen Regionen. Ganze Orte gleichen einem einzigen Trümmerfeld, unter dessen Massen zahlreiche Menschen begraben sind. In diesen Situationen, aber auch bei Gebäudeeinstürzen aus anderen Gründen, steht den Einsatzkräften und Hundeführern mit ihren spezialisierten Rettungshunden nur ein kurzes Zeitfenster zur Verfügung.

Weitere Ursachen für den Einsturz von Gebäuden sind Gasexplosionen, eine mangelhafte Bauausführung, Stürme oder aufprallende Fahrzeuge. In allen Fällen ist es erforderlich, mehrere Teams mit Trümmerhunden in kürzester Zeit an der Schadensstelle einsetzen zu können.

Quelle: https://www.bundesverband-rettungshunde.de

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